UNESCO legt neuen Weltbildungsbericht vor
Die UNESCO stellte in Uruguays Hauptstadt Montevideo den Weltbildungsbericht 2023 vor. Unter dem Titel „Technologie in der Bildung“ mahnt der Bericht verbindliche Regeln für die Entwicklung und den Einsatz digitaler Technologien, wie etwa Künstlicher Intelligenz (KI), im Bildungsbereich an. Die Autorinnen und Autoren machen zudem deutlich, dass technische Hilfsmittel den Unterricht zwar bereichern, menschliche Interaktion aber nie ersetzen können.
Forschung hält nicht Schritt Grundsätzlich ist der Nutzen von Digitaltechnologien für den Unterricht bislang noch zu wenig erforscht, so der Weltbildungsbericht. Derzeit mangele es vor allem an belastbaren Daten aus unabhängiger Quelle. Umso wichtiger sei es daher, rechtzeitig zu prüfen, welche Soft- und Hardware überhaupt pädagogisch sinnvoll, chancengerecht, skalierbar und nachhaltig eingesetzt werden kann.
Recht auf Bildung Mit der Verabschiedung der Globalen Nachhaltigkeitsagenda hat sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherzustellen, also die bestmögliche Förderung jeder und jedes einzelnen Lernenden zu gewährleisten. Der Bericht stellt nun fest, dass das Recht auf Bildung heute gleichbedeutend mit einer adäquaten Anbindung ans Internet ist. Insbesondere die Corona-Pandemie habe das der Welt vor Augen geführt. Während der Unterricht in vielen Teilen der Erde online fortgeführt werden konnte, blieben weltweit mindestens 500 Millionen Schülerinnen und Schüler außen vor, die keinen Zugang zum Netz hatten. Zudem müsse auch heute noch jede vierte Grundschule ohne Strom auskommen, nur 40 Prozent sind laut der Studie ans Internet angeschlossen. Die Autorinnen und Autoren fordern die UNESCO-Mitgliedstaaten auf, Zielvorgaben für die Anbindung von Schulen ans Internet bis 2030 zu formulieren. Dabei dürften die Folgekosten aber nicht aus dem Blick geraten, die durch den Anschluss ans Netz, die Einführung digitaler Lernmethoden und den Betrieb der Infrastruktur entstehen. Dem Weltbildungsbericht zufolge ignorieren viele Länder dieses Problem: Während der Markt für Bildungstechnologie wachse, würden grundlegende Bildungsziele weiter verfehlt. Nicht zuletzt müssten die Technologien vorausschauend in den Unterricht eingebettet werden, damit sie Wirkung entfalten können. Zahlen der UNESCO zeigen zwar, dass mittlerweile etwa die Hälfte aller Staaten weltweit Digitalkompetenzen identifiziert haben, die sie entwickeln wollen, der Umgang mit Chancen und Risiken Künstlicher Intelligenz werde jedoch selten in den Lehrplänen berücksichtigt. Angesichts der zunehmenden Leistungsfähigkeit von KI-Systemen sei das für die Welt von morgen aber besonders wichtig. Angelika Hüfner (Text auf der Grundlage des Newsletters August der Deutschen UNESCO-Kommission)
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